Like a Complete Unknown

Like a Complete Unknown
Regie: James Mangold
D.: Timothée Chalamet; Edward Norton; Elle Fanning; Monica Barbaro
Sprachen:
Deutsch DD 5.1
Englisch DTS-HD MA 5.1
Englisch (Hörfilmfassung) DD 2.0
Französisch DD 5.1
Italienisch DD 5.1
Spanisch DTS 5.1
Lateinamerikanisches Spanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch, Dänisch, Englisch für Hörgeschädigte, Finnisch, Italienisch, Japanisch, Norwegisch, Polnisch, Schwedisch, Spanisch, Lateinamerikanisches Spanisch, Tschechisch
Bildformat: 1920x1080p (2.39:1)
Laufzeit: 141 Minuten
Walt Disney / LEONINE
Basierend auf: Dylan Goes Electric! von Elijah Wald
„How does it feel?“ – Diese legendäre Zeile aus Bob Dylans Like a Rolling Stone zieht sich wie ein roter Faden durch James Mangolds eindrucksvolle Filmbiografie. Like a Complete Unknown beleuchtet nicht einfach nur das Leben eines Musikers, sondern fängt das Erdbeben ein, das Dylan in der Musiklandschaft der 1960er Jahre auslöste.
Der Film konzentriert sich auf einen entscheidenden Wendepunkt in Bob Dylans Karriere: seinen Wechsel vom gefeierten Sprachrohr der Folk-Bewegung zum umstrittenen Pionier des elektrifizierten Rock. Die Handlung kulminiert im ikonischen Auftritt beim Newport Folk Festival 1965, als Dylan – bewaffnet mit einer elektrischen Gitarre – seine Anhänger schockierte und die Musikwelt spaltete.
Dabei ist Like a Complete Unknown weniger ein klassisches Biopic, sondern ein präzises Zeitporträt: von der politischen Aufbruchsstimmung der frühen 60er, den Spannungen in der Musikszene, und dem inneren Konflikt eines jungen Mannes zwischen Ruhm, Erwartung und künstlerischer Freiheit.
Timothée Chalamet überzeugt als junger Dylan mit einer Mischung aus introvertierter Intensität und rätselhafter Coolness. Er singt selbst (!) – und liefert dabei eine erstaunlich authentische Performance ab. Besonders hervorzuheben sind auch:
Elle Fanning als musehafte Figur, lose inspiriert von Suze Rotolo und Joan Baez
Edward Norton in einer Nebenrolle als Folk-Purist und Kritiker
Boyd Holbrook als Manager Albert Grossman – charmant und manipulativ zugleich
James Mangold (Walk the Line, Logan) beweist erneut, dass er Musikbiografien mit emotionaler Tiefe und stilistischer Finesse erzählen kann. Der Film meidet plakative Heroisierung – Dylan wird nicht glorifiziert, sondern als widersprüchliche, oft verschlossene Figur gezeigt.
Die Kameraführung setzt auf körnige Texturen, stilisiert im Look alter Filmaufnahmen – und der Soundtrack (teilweise mit Originalaufnahmen, teilweise neu interpretiert) ist ein Erlebnis für sich.
Like a Complete Unknown ist kein klassisches Musiker-Biopic à la Bohemian Rhapsody. Es ist leiser, komplexer und tiefgründiger. Der Film zeigt Dylan nicht als fertige Ikone, sondern als Suchenden – mit all seinen Widersprüchen.
Ein Film über Mut zur Veränderung, den Preis der Authentizität – und darüber, was es heißt, ein Künstler in einer Welt voller Erwartungen zu sein