Better Man - Die Robbie Williams Story

Better Man – Die Robbie Williams Story 4K UHD
Australien, China, Frankreich, Großbritannien, USA / 2024
Regisseur: Michael Gracey
Schauspieler: Robbie Williams, Steve Pemberton, Kate Mulvany, Alison Steadman
Sprachen:
Deutsch Dolby Atmos
Deutsch Dolby TrueHD 7.1
Englisch Dolby Atmos
Englisch Dolby TrueHD 7.1
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte
Bildformat(e): 3840x2160p UHD (2.40:1) @24 Hz 4K native
Laufzeit: 130 Minuten
LEONINE
*Better Man* ist mehr als nur ein Biopic – es ist ein waghalsiger Versuch, die widersprüchliche Persönlichkeit von Robbie Williams in einem hybriden Format aus Musical, Drama und autobiografischer Nabelschau zu bannen. Regisseur Michael Gracey, der sich bereits mit *The Greatest Showman* als Grenzgänger zwischen Spektakel und Sentiment bewiesen hat, inszeniert Williams’ Leben als kaleidoskopisches Psychogramm.
Der Clou: Williams spielt sich selbst – nicht in jugendlicher Version, sondern als gealterter Beobachter seiner eigenen Vergangenheit. Diese Rückschau ist durchzogen von groß inszenierten musikalischen Momenten, die Songs wie „Angels“, „Feel“ oder „Let Me Entertain You“ nicht bloß performen, sondern sie emotional neu deuten. Dabei trifft das Musicalhafte immer wieder auf bittere, teils depressive Zwischentöne, wenn die toxischen Begleiterscheinungen des Ruhms – Drogen, Selbstzweifel, Einsamkeit – sichtbar werden.
Der Film verzichtet wohltuend auf die klassische Chronologie. Stattdessen springt er fragmentarisch durch wichtige Stationen: Kindheit in Stoke-on-Trent, Take-That-Ruhm, Absturz und Solo-Reinkarnation. Die Stilistik oszilliert zwischen grellem Popmärchen und surrealer Innenwelt. Es ist ein Film, der polarisiert – und das bewusst. Für manche ist es überstilisiert und exzentrisch, für andere ein mutiger Befreiungsschlag gegen die Konvention des Musikerbiopics à la *Bohemian Rhapsody*.
Williams selbst verleiht der Figur eine seltsame Tiefe. Dass er sich dabei oft selbstironisch demontiert und zugleich um Vergebung und Verständnis ringt, verleiht dem Film eine Intimität, die kein anderer Schauspieler hätte erzeugen können. Die jüngere Version, gespielt von Jonno Davies, überzeugt durch Energie und glaubwürdige Naivität.
Technisch ist die 4K UHD eine Wucht. Die Bildqualität präsentiert sich durchgängig auf Referenzniveau. Die neonfarbenen Konzertsequenzen glänzen in Dolby Vision mit leuchtenden Farben, sattem Schwarz und hervorragendem Kontrastumfang. Besonders bei den dramatisch ausgeleuchteten Bühnenmomenten oder bei Szenen mit surrealer Bildsprache (etwa in Rückblenden oder Traumsequenzen) kommt die hohe Dynamik voll zur Geltung.
Das Encoding ist sauber, ohne Kompressionsartefakte, und bringt feine Details in Hauttexturen und Bühnenkostümen wunderbar zur Geltung.
Die Tonspur (Dolby Atmos bzw. DTS-HD MA je nach Region) ist ein echtes Highlight: Die Songs sind druckvoll und mitreißend abgemischt, der Score gliedert sich nahtlos ein, und Dialoge bleiben stets klar verständlich. Vor allem bei den großen Musiknummern füllt der Ton den Raum mit viel Bewegung und Dynamik.
*Better Man* ist kein klassisches Biopic, sondern ein formal gewagtes, zutiefst persönliches Selbstporträt eines Künstlers, der nie zur Ruhe kam. Wer sich auf den Stilbruch zwischen Pop-Oper, Trauma-Aufarbeitung und schrägem Humor einlässt, wird mit einem einzigartigen Filmerlebnis belohnt. Die 4K UHD unterstreicht das visuelle Konzept mit Brillanz und bietet audiovisuell alles, was man von einem modernen Heimkino-Release erwarten kann.