Der Feuerteufel

Der Feuerteufel (Blu-ray)
(Originaltitel: Firestarter, basierend auf dem Roman von Stephen King)
USA 1980
Regisseur Mark L. Lester
Darsteller David Keith, Freddie Jones, Drew Barrymore
Bildformat 2.35:1 (16:9)
Filmlänge ca. 114 Minuten
Sprachen Deutsch, Englisch
Tonformat DTS-HD Master Audio 2.0
Untertitel Deutsch
PLAION PICTURES
Nach einem geheimen Regierungsprojekt namens „Lot 6“, das bei Testpersonen telepathische und telekinetische Fähigkeiten auslöst, entdecken Andy (David Keith) und seine Frau ihre übersinnlichen Kräfte – und vererben diese an ihre Tochter Charlie (Drew Barrymore). Das Kind entwickelt die Fähigkeit der Pyrokinese: Sie kann mit bloßem Willen Feuer entfachen. Die Regierungsorganisation „The Shop“ will Charlie als Waffe kontrollieren. Eine brutale Menschenjagd beginnt.
Mark L. Lester (Die Klasse von 1984, Phantom-Kommando) gelingt eine solide, wenn auch sehr konventionelle Adaption von Stephen Kings Roman. Während der Thriller-Anteil funktioniert, bleibt vieles auf der Strecke, was Kings Vorlage auszeichnet: die psychologische Tiefe, das moralische Dilemma der Eltern und die düstere Paranoia einer Welt, in der der Staat zum Feind wird. Der Film fokussiert sich auf Actionszenen und visuelle Effekte, weniger auf Charakterentwicklung. Besonders im Mittelteil gerät das Tempo ins Stocken, ehe das Finale in einem pyrotechnischen Inferno endet.
Die junge Drew Barrymore (damals erst neun Jahre alt, bekannt geworden durch E.T.) beeindruckt in der Rolle der emotional zerrissenen Charlie. Sie trägt den Film mit einer Mischung aus Verletzlichkeit und erschreckender Macht. David Keith als Vater wirkt bemüht, aber bleibt eindimensional. Freddie Jones als Wissenschaftler und George C. Scott (als Indianerhäuptling verkleidet – politisch heute schwer erträglich) als skrupelloser Agent Rainbird liefern solide, aber stereotyp gezeichnete Performances. Scott wirkt charismatisch, aber die Figur bleibt problematisch.
Mark L. Lesters Regie bleibt handwerklich sauber, aber uninspiriert. Die Kameraarbeit von Giuseppe Rotunno ist routiniert, aber selten atmosphärisch. Auffällig ist jedoch der elektronisch-düstere Score von Tangerine Dream: Die Musik hebt das Geschehen oft auf eine fast meditative Ebene und sorgt für die beklemmende Grundstimmung, die der Regie manchmal fehlt.
Für einen Film der frühen 80er sind die Spezialeffekte (Feuer, Explosionen, Telekinese) bemerkenswert gelungen. Das praktische Effektteam setzte auf echtes Feuer, was der Bedrohung spürbare Realität verleiht. Auch wenn die Tricks aus heutiger Sicht simpel wirken, haben sie eine rohe, analoge Qualität, die gegenüber moderner CGI angenehm auffällt.
Die aktuelle Blu-ray-Veröffentlichung bietet ein sauber restauriertes Bild, das dem Film in neuer Klarheit zu mehr Präsenz verhilft. Farben und Kontraste wirken natürlich, der Schwarzwert ist ordentlich. Der Ton liegt in gut verständlicher Qualität vor (englisch und deutsch), auch wenn der deutsche Synchronton in den Höhen etwas flach wirkt.