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Die drei Musketiere: D'Artagnan und Milady Box

Die drei Musketiere: D’Artagnan und Milady Box
Regie: Philipp Kadelbach
Darsteller: Jana McKinnon, Lea Drinda, Lena Urzendowsky, Jeremias Meyer, Bruno Alexander, Michelangelo Fortuzzi, Angelina Häntsch, Sebastian Urzendowsky
Bildformat: 2.00:1; 25fps
Tonformat: Deutsch DTS HD 5.1, Deutsch Dolby Digital 2.0, Hörfilmfassung, Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte, Englische Untertitel
Länge: ca. 411 Min.
Constantin Film(Universal Pictures)

Die beiden Filme, inszeniert von Regisseur Martin Bourboulon, bringen Alexandre Dumas’ zeitlosen Abenteuerroman *Die drei Musketiere* in einer epischen, zweiteiligen Adaption auf die Leinwand. Mit einer beeindruckenden Besetzung, einem hohen Produktionsbudget und einer modernen, dennoch respektvollen Herangehensweise an den klassischen Stoff gelingt es diesen Werken, die Essenz der Vorlage einzufangen und sie für ein neues Publikum relevant zu machen.

Der erste Film (*D’Artagnan*) erzählt die Geschichte des jungen Gasconen D’Artagnan (François Civil), der nach Paris reist, um sich den Musketieren des Königs anzuschließen. Dabei wird er in eine Welt von Intrigen, Verrat und Heldentum verwickelt, als er sich mit Athos (Vincent Cassel), Porthos (Pio Marmaï) und Aramis (Romain Duris) anfreundet. Die Handlung fokussiert sich auf den Diebstahl der Diamantjuwelen der Königin durch den machthungrigen Kardinal Richelieu (Eric Ruf) und dessen Spionin Milady de Winter (Eva Green). Der zweite Teil (*Milady*) vertieft die Komplexität der Figuren, insbesondere Miladys tragische und vielschichtige Rolle in der Handlung.

Die Besetzung ist eines der großen Highlights der Filme. François Civil verleiht D’Artagnan jugendliche Energie und eine gewisse Naivität, die den Kontrast zu den erfahrenen und moralisch komplexeren Musketieren betont. Vincent Cassel als Athos glänzt mit einer Mischung aus Melancholie und Härte, während Romain Duris’ Aramis ein charismatischer, jedoch zwielichtiger Charakter ist. Pio Marmaï bringt mit seinem Porthos Humor und Lebensfreude ins Spiel. Eva Green sticht besonders hervor: Ihre Darstellung der Milady de Winter ist faszinierend, gefährlich und zugleich tief tragisch – sie ist die Seele des zweiten Films.

Die Filme punkten mit einer exquisiten Ausstattung und authentischen Schauplätzen. Gedreht an historischen Orten wie dem Louvre oder Schloss Fontainebleau, wirken die Kulissen lebendig und detailreich. Die Kostüme von Thierry Delettre sind opulent und gleichzeitig historisch glaubwürdig. Die Kameraführung von Nicolas Bolduc verleiht den Duellen und Schlachten eine dynamische Intensität, während die Musik von Guillaume Roussel eine epische, aber nie überladene Atmosphäre schafft.

Einige Zuschauer könnten den ernsteren Ton der Adaption als zu düster empfinden. Während die Vorlage oft humorvolle Momente bietet, setzen die Filme auf eine dunklere und modernisierte Interpretation, die gelegentlich die Leichtigkeit des Originals vermissen lässt. Auch die Struktur des Zweiteilers könnte einige Zuschauer abschrecken, da der erste Teil abrupt endet und Fragen offenlässt, die erst im zweiten Film beantwortet werden.

*Die drei Musketiere: D’Artagnan* und *Die drei Musketiere – Milady* sind beeindruckende Adaptionen eines Klassikers, die durch ihre Mischung aus Authentizität, modernem Storytelling und starken schauspielerischen Leistungen überzeugen. Sie richten sich an Zuschauer, die bereit sind, Dumas’ Werk in einer düsteren, emotionaleren Interpretation zu erleben, ohne dabei den Geist des Originals zu verlieren. Diese Filme sind nicht nur ein Abenteuer, sondern auch eine Reflexion über Loyalität, Verrat und die Komplexität menschlicher Beziehungen.

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