Der Vierer

Der Vierer
Deutschland, Österreich 2024
Regie: Iván Sáinz-Pardo
Besetzung: Florian David Fitz, Julia Koschitz, Friedrich Mücke, Lucía Barrado
Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1
Deutsch (Hörfilmfassung) DTS-HD MA 2.0
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Bildformat(e): 1920x1080p (2.39:1) @24 Hz
Laufzeit: 93 Minuten
LEONINE
Sophie (Julia Koschitz) und Paul (Florian David Fitz) sind ein lang verheiratetes Paar, das sich nach dem Auszug ihres erwachsenen Sohnes neu orientieren muss. Um ihrer Beziehung neuen Schwung zu verleihen, wagen sie sich auf unbekanntes Terrain: ein geplanter Vierer mit dem aufgeschlossenen Paar Mia (Lucía Barrado) und Lukas (Friedrich Mücke). Doch was als prickelndes Abenteuer gedacht war, entpuppt sich als eine Achterbahnfahrt aus Eifersucht, Unsicherheit und längst verdrängten Wahrheiten über ihre Ehe.
Die Besetzung ist mit Florian David Fitz und Julia Koschitz hervorragend gewählt, beide bringen die Zerrissenheit ihrer Figuren glaubwürdig auf die Leinwand. Während Koschitz' Sophie zwischen Neugier und Zweifeln schwankt, verleiht Fitz seiner Figur eine Mischung aus Unsicherheit und charmantem Pragmatismus. Friedrich Mücke und Lucía Barrado ergänzen das Ensemble mit einer Leichtigkeit, die das komplexe Thema immer wieder auflockert.
Regisseur Iván Sáinz-Pardo inszeniert das Geschehen mit einem guten Gespür für Timing – die Dialoge sind pointiert, und die Situationskomik ergibt sich oft aus dem peinlichen Unbehagen der Protagonisten. Die Kameraarbeit bleibt dabei unaufgeregt, fängt aber mit geschickten Perspektiven die klaustrophobische Enge eines Experiments ein, das nach und nach außer Kontrolle gerät.
Der Vierer punktet vor allem mit seiner humorvollen Auseinandersetzung mit der Frage, wie viel Freiheit und Abenteuer eine langjährige Beziehung verträgt. Die Szenen sind oft treffend beobachtet, und die Mischung aus Humor und Drama hält den Film über weite Strecken lebendig.
Allerdings bleibt die Geschichte in manchen Momenten vorhersehbar, und einige Gags wirken zu konstruiert. Auch die emotionale Tiefe leidet gelegentlich unter der Leichtigkeit der Inszenierung – ernste Konflikte werden oft mit einem Augenzwinkern abgehandelt, was verhindert, dass der Film wirklich unter die Haut geht.
Der Vierer ist eine unterhaltsame Komödie mit einem starken Ensemble und einem Thema, das für Gesprächsstoff sorgt. Wer charmanten Beziehungshumor mit einem Hauch von Gesellschaftskritik schätzt, wird hier gut unterhalten. Dennoch hätte der Film noch mehr aus seiner Prämisse herausholen können – vor allem, wenn es darum geht, die psychologische Tiefe der Charaktere auszuloten.