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The Monkey (Mediabook, 4K-UHD+2 Blu-rays)

The Monkey (Mediabook, 4K-UHD+2 Blu-rays)
USA 2020
Regisseur Osgood Perkins
Darsteller Theo James, Tatiana Maslany, Sarah Levy, Colin O‘Brien, Elijah Wood
Bildformat 2.00:1 (16:9)
Filmlänge ca. 99 Minuten
Sprachen Deutsch, Englisch
Tonformat Dolby Atmos / DTS-HD Master Audio 5.1
Untertitel Deutsch
PLAION PICTURES

Osgood Perkins, bekannt für seine atmosphärisch dichten, langsam erzählten Horrorfilme wie The Blackcoat’s Daughter, schlägt mit The Monkey (2020) eine deutlich brutalere Richtung ein – ohne jedoch seine Vorliebe für subtilen Schrecken ganz aufzugeben. Basierend auf einer Kurzgeschichte von Stephen King, entfaltet der Film eine morbide Mischung aus psychologischem Horror und knallhartem Splatter.

Im Mittelpunkt steht eine scheinbar harmlose Zimbelaffe-Spieluhr – das titelgebende „Monkey“ –, die jedes Mal, wenn sie ihre klappernden Becken zusammenschlägt, den Tod eines Menschen nach sich zieht. Die Geschichte folgt einem Mann, der in der Kindheit mit dem Fluch des Affen konfrontiert wurde und nun, Jahrzehnte später, mit seinem Bruder erneut gegen das dämonische Spielzeug ankämpfen muss, nachdem es auf mysteriöse Weise wieder auftaucht.

Atmosphäre und Stil
Wie bei Perkins üblich, ist der Film sorgfältig inszeniert und in gedeckten Farben gehalten. Die Kameraarbeit ist elegant, die Musik unterstreicht das latent Unheilvolle. Doch anders als in seinen früheren Filmen baut sich der Horror hier nicht nur psychologisch auf – The Monkey setzt gezielt und explizit auf viszeralen Terror.

Besonders auffällig ist der Einsatz expliziter Gewalt. Wenn der Affe seine Becken zusammenschlägt, folgen die Todesfälle mit gnadenloser Konsequenz – und mit hohem Splatter-Faktor. Osgood Perkins lässt die Opfer auf äußerst brutale Weise sterben: von zerfetzten Gliedmaßen über zerplatzende Köpfe bis hin zu bizarren, blutigen „Unfällen“. Dabei geizt der Film nicht mit Nahaufnahmen und praktischen Effekten, die bewusst an den Gore der 1980er-Jahre erinnern, allerdings mit einem modernen, technisch ausgereiften Touch. Die Effekte sind handgemacht und detailreich – und stehen in krassem Kontrast zur sonst zurückhaltenden Inszenierung.

Die Schauspieler liefern solide Leistungen, allen voran der Protagonist, dessen Kindheitstrauma greifbar wird und sich durch die gesamte Handlung zieht. Perkins gelingt es, psychologische Tiefe mit genretypischer Eskalation zu verbinden – allerdings wirkt die Charakterzeichnung im Vergleich zu seinen früheren Filmen etwas oberflächlicher, wohl zugunsten der stärkeren Schauwerte.

Fazit
The Monkey ist ein ungewöhnlich brutaler Ausflug in Stephen-King-Territorium und markiert für Regisseur Osgood Perkins eine deutliche Öffnung hin zum expliziten Horrorkino. Die Atmosphäre bleibt typisch Perkins – unheimlich, stilisiert, langsam brennend –, doch die drastischen Splatter-Effekte verleihen dem Film eine neue Härte. Wer psychologischen Horror mit einer ordentlichen Portion Blut und Gedärm zu schätzen weiß, wird hier auf seine Kosten kommen. Wer hingegen das subtile Grauen bevorzugt, könnte von der expliziten Brutalität überrumpelt werden.



Die 4K-Präsentation überzeugt mit einem durchgehend scharfen, sehr filmischen Look. Das Bild ist natürlich körnig, was zur düsteren Stimmung passt. Besonders die Szenen in dunklen Innenräumen profitieren vom hohen Kontrastumfang – Schwarzwerte sind satt, ohne Detailverlust, und Lichtquellen wirken realistisch, ohne überstrahlt zu sein. Die Farbabstimmung bleibt zurückhaltend und unterstreicht die melancholische Atmosphäre.

HDR kommt subtil, aber wirkungsvoll zum Einsatz. In Nachtaufnahmen und bei Innenbeleuchtung sorgt die erweiterte Dynamik für Tiefenwirkung. Hauttöne sind authentisch, und warme Lichtakzente (z. B. Kerzen oder alte Glühlampen) erhalten eine fast gespenstische Leuchtkraft. Keine aggressiven Farben, sondern eine elegante, stimmungsgetragene Nutzung des Formats.

Die Tonspur ist hervorragend abgemischt. Geräusche wie das metallene Klatschen der Becken, Flüstern oder entfernte Schritte sind präzise ortbar und sorgen für eine intensive Klangkulisse. Die räumliche Tiefe der Tonspur (besonders im Atmos-Mix) unterstützt die psychologische Wirkung des Films. Dialoge sind klar verständlich, auch in leisen Passagen.



Extras
Featurettes mit Theo James und Osgood Perkins
„King on Screen“ – Dokumentation über Stephen-King-Verfilmungen (ca. 105 Min.)
Spots
Trailer
Booklet mit Theo James und Osgood Perkins im Interview

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