Über den Dächern von Nizza - Limited Steelbook [4K

Über den Dächern von Nizza - Limited Steelbook [4K Ultra HD]
USA 1955
Regisseur Alfred Hitchcock
Darsteller Cary Grant, Grace Kelly, Jessie Royce Landis, John Williams
Bildformat(e): 1.78:1, Dolby Vision, HDR10
Ton Englisch Dolby TrueHD 5.1, Deutsch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Spanisch DD 2.0 (Mono)
ca. 106 Minuten
Paramount Pictures (Universal Pictures)

Alfred Hitchcocks „Über den Dächern von Nizza“ (To Catch a Thief) zählt zu den elegantesten Filmen des Meisters des Suspense – weniger ein Thriller im klassischen Sinn als vielmehr ein verführerisches Spiel mit Glanz, Glamour und dem ewigen Katz-und-Maus-Motiv. 1955 in CinemaScope und in Technicolor gedreht, bietet der Film eine luxuriöse Mischung aus Krimi, Romanze und Reisesouvenir – eine Hommage an die französische Riviera, die durch Robert Burks’ Kameraarbeit in purem Sonnenlicht erstrahlt.

Cary Grant verkörpert den charmanten Juwelendieb John Robie, genannt „Die Katze“, der nach einer Serie neuer Diebstähle an der Côte d’Azur beweisen muss, dass er seine Finger inzwischen von den Edelsteinen lässt. Grace Kelly, in einer ihrer schönsten Rollen, spielt die mondäne Amerikanerin Frances Stevens, deren Mutter zu den bestohlenen Damen gehört – und die Robie bald ebenso verdächtigt wie verführt. Das prickelnde Spiel zwischen Grant und Kelly, ihre Wortgefechte und der subtile erotische Unterton, gehören zu den Höhepunkten von Hitchcocks mittlerer Schaffensphase.

Die neue 4K-Restaurierung von Paramount ist eine echte Offenbarung. Das Master wurde sorgfältig von einer 4K-Abtastung des Originalnegativs erstellt und präsentiert sich in beeindruckender Klarheit und Farbtiefe. Die Riviera leuchtet in einem Farbenspektrum, das man so bislang nur im Kino erleben konnte: das tiefe Azur des Mittelmeers, das leuchtende Grün der Hügel und die zarten Pastelltöne der Haute Couture-Grace Kellys kommen in Dolby Vision prachtvoll zur Geltung.

Feine Details – etwa in Grants Leinenanzügen oder in den Fassaden der Villen – sind nun gestochen scharf sichtbar. Die Filmkörnung bleibt natürlich und filmisch, nie künstlich geglättet. Auch Schatten und Nachtaufnahmen behalten ihre Tiefe und Struktur, ohne je zu rauschen oder zu verschmieren. Gegenüber der bereits sehr guten Blu-ray ist der Zugewinn an Plastizität, Farbpräzision und Kontrastumfang deutlich spürbar – hier wird der 50er-Jahre-Look perfekt in die UHD-Ära übertragen.

Die englische Dolby TrueHD 5.1-Tonspur überzeugt durch einen sauberen, harmonischen Mix, der zwar kein modernes Surroundwunder ist, aber den Film lebendig wirken lässt. Dialoge klingen klar, die Musik von Lyn Murray (die wunderbar leichtfüßige, mediterrane Note setzt) besitzt angenehme Wärme und Raumtiefe. Effekte – etwa das Rauschen der Wellen oder die Motorengeräusche der Fluchtsequenzen – sind dezent, aber klar platziert.

Die deutsche Synchronfassung liegt, wie bei Klassikern üblich, nur in Mono (Dolby Digital 2.0) vor. Sie ist solide und klar verständlich, allerdings erwartungsgemäß weniger dynamisch. Wer den Film in Originalsprache genießt, wird mit einer deutlich reicheren Klangbühne belohnt.

Das Limited Steelbook von Paramount (in Kooperation mit Universal) überzeugt durch seine elegante Gestaltung: ein hochglänzendes Cover mit Grace Kelly und Cary Grant im klassischen Riviera-Design, Innendruck mit Filmszenen und sauber bedruckter Disc. Bonusmaterial (Interviews, Trailer, Featurettes) ist aus früheren Editionen bekannt, aber in HD-Qualität beigelegt – informativ und nostalgisch zugleich.

Fazit

„Über den Dächern von Nizza“ ist Hitchcock in seiner leichtesten, sonnigsten Form – ein filmischer Urlaub mit Charme, Witz und einem Schuss Spannung. Die 4K-UHD-Neuauflage präsentiert den Klassiker in bester je verfügbarer Qualität, die Bildrestaurierung ist schlicht herausragend und lässt die Farben und Texturen des Originals erstrahlen. Wer den Film liebt oder die goldene Ära Hollywoods schätzt, findet hier eine definitive Edition.

Ein luxuriöser Klassiker in glanzvoller technischer Vollendung – so schön hat die Côte d’Azur noch nie ausgesehen.