Benedetta

Benedetta

Benedetta
Frankreich/Belgien/Niederlande 2021
Regie Paul Verhoeven
Darsteller Virginie Efira, Charlotte Rampling, Dahné Patakia u.a.
Sprachen Deutsch, Französisch
Untertitel Deutsch, Englisch, Französisch für Hörgeschädigte
Tonformat DTS-HD Master Audio 5.1
Bildformat 2.39:1 (HD 1080p)
Filmlänge ca. 131 min
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Italien im 17. Jahrhundert: Hinter den Mauern des Klosters von Pescia versetzt die Novizin Benedetta Carlini (Virginie Efira) die Oberhäupter der katholischen Kirche in Aufregung, als die Wundmale Christi an ihrem Körper auftreten. Trotz anfänglicher Zweifel an der Echtheit der Stigmata steigt Benedetta als "Auserwählte Gottes" zur Äbtissin auf. Von nun an genießt sie Privilegien in der Ordensgemeinschaft, die ihr ein geheimes Doppelleben erleichtern: Sie lässt sich von der Nonnenschülerin Bartolomea (Daphné Patakia) in die Geheimnisse körperlicher Lust einführen. Doch die ehemalige Klostervorsteherin Felicita (Charlotte Rampling) kommt dem verbotenen Treiben auf die Spur...

Sieht man auf einem Plakat oder einen Trailer Nonnen und nackte Brüste, denkt man unweigerlich an das den Exploitationfilm zugehörige Nunsploitation-Genre. Bekannte Vertreter dieses Genre sind „Die Nonnen von Clichy" (Ot.: Les demons; Frankreich, Portugal 1972) und "Die Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne" (Ot.: Love Letters of a Portuguese Nun; Deutschland, Schweiz 1977) aber auch "seriöse" Filme wie "Die Teufel" (Ot.: The Devils; Ken Russell, Großbritannien 1971) oder Decameron (Ot.: Il Decameron; Pier Paolo Pasolini, Italien 1971).
Den gleichen Eindruck macht auf den ersten Blick auch Benedetta, die Geschichte einer lesbischen Beziehung zweier Nonnen im 17. Jahrhundert.
Wer den Film mit Freunden und einer Flasche Bier sieht, wird den Eindruck bestätigt sehen, wer aber sich mit dem Film auseinandersetzt und mit der Untergründigen Vielschichtigkeit der Werke von Paul Verhoeven auseinandersetzt, entdeckt einen völlig anderen Film.
Vier Jahre nach seinem Golden-Globe-Erfolg ELLE packt noch heißere Eisen an, ein blasphemisches und provokantes Werk fast Themen an wie die Stigmata, die Pest, Scheiterhaufen und geistlichen Visionen. Alles ist hierbei seine Kritik an der Religion und das damit verbundene gesellschaftliche und politische Machtbild.
Glauben, Macht und Gewalt in Namen der Kirche.
Basierend auf der 1986 erschienenen Biografie "Immodest Acts – The life of a lesbian nun in Renaissance Italy" (Schändliche Leidenschaften: das Leben einer lesbischen Nonne in Italien zur Zeit der Renaissance, Stuttgart 1988) von Judith Cora Brown.
Dazu hat er mit Virginie Efira (ELLE, Frankreich, Deutschland 2016) und Charlotte Rampling (Red Sparrow, USA 2018, Dune, USA 2021) zwei hervorragende Darsteller, die den Film glaubwürdig tragen.
"Benedetta" ist ein Film, der mehr als einmal zum Nachdenken anregt, aber trotzdem hervorragend unterhält.

Extras "Der Weg ins Kloster" - Über die Entstehung von Benedetta, Interview mit Paul Verhoeven, Kinotrailer, Filmtipps