Brut, Die
Die Brut
Kanada 1979
Regisseur David Cronenberg
Darsteller Samantha Eggar, Art Hindle, Nuala Fitzgerald, Cindy Hinds, Oliver Reed
Bildformat 1.78:1 (16:9)
Filmlänge ca. 92 Minuten
Sprachen Deutsch, Englisch
Tonformat DTS-HD Master Audio 2.0/5.1
Untertitel Deutsch
PLAION PICTURES
David Cronenberg zählt zu den bedeutendsten Regisseuren des Body-Horrors, und Die Brut (The Brood, 1979) ist ein früher, aber beeindruckender Beweis für seine einzigartige Handschrift. Der Film verbindet psychologischen Horror mit körperlichem Grauen und setzt sich auf verstörende Weise mit Themen wie Trauma, elterlicher Verantwortung und unterdrückter Wut auseinander.
Der Psychologe Dr. Hal Raglan (Oliver Reed) experimentiert mit einer unorthodoxen Therapieform, der sogenannten "Psychoplasmie". Dabei manifestieren sich die unterdrückten Emotionen seiner Patienten in physischen Veränderungen ihres Körpers. Eines seiner Versuchskaninchen ist Nola Carveth (Samantha Eggar), die sich in einer intensiven Therapie befindet, während ihr Ehemann Frank (Art Hindle) das Sorgerecht für ihre gemeinsame Tochter Candice (Cindy Hinds) erstreiten will. Doch dann geschehen eine Reihe brutaler Morde, die offenbar mit Nolas Therapie in Verbindung stehen – und die schockierende Wahrheit über ihre "Wut" wird enthüllt.
Cronenberg nutzt Die Brut, um tiefsitzende Ängste vor familiären Konflikten und unterdrückten Traumata zu erforschen. Besonders bemerkenswert ist die Art und Weise, wie der Film emotionale und körperliche Transformationen miteinander verknüpft. Die grotesken Kinderwesen, die sich aus Nolas unterbewussten Aggressionen formen, sind verstörend und verkörpern das Grauen einer Mutter, die nicht nur gebärt, sondern buchstäblich Monster erschafft.
Auch schauspielerisch überzeugt der Film: Samantha Eggar gibt eine beeindruckend intensive Darstellung als Nola, deren Wahnsinn und emotionale Wut den Film dominieren. Oliver Reed als manipulativer Psychologe wirkt beunruhigend charismatisch, während Art Hindle als verzweifelter Vater eine glaubwürdige Bodenhaftung in die surreale Handlung bringt.
Mit Die Brut schuf David Cronenberg einen der unheimlichsten und tiefgründigsten Horrorfilme seiner frühen Karriere. Der Film kombiniert grotesken Body-Horror mit einer intelligenten Auseinandersetzung über unterdrückte Wut und psychische Traumata. Wer düstere, psychologisch tiefgehende Horrorfilme mag, wird mit diesem Klassiker auf seine Kosten kommen.
Das neue 4K-Remaster präsentiert Die Brut in einer noch nie dagewesenen Klarheit. Das Bild ist scharf, aber nicht künstlich überbearbeitet, sodass die filmische Körnung erhalten bleibt. Gerade in den düsteren Szenen sorgt das verbesserte Kontrastverhältnis für eine vielschichtigere Darstellung, was besonders bei den unheimlichen Sequenzen in Raglans Klinik zur Geltung kommt. Hauttöne wirken natürlicher, und Details wie Make-up-Effekte oder die unheimlichen Kreaturen entfalten eine neue Intensität.
HDR10 bringt mehr Tiefe ins Bild, besonders in den dunklen und schattigen Momenten. Farben erscheinen satter, aber nicht übertrieben, was die ohnehin kalte, sterile Atmosphäre noch verstärkt. Gerade die roten Blutflecken stechen nun noch bedrohlicher hervor.
Der neue DTS-HD Master Audio 5.1-Mix bringt eine angenehme Räumlichkeit, ohne den ursprünglichen Sound zu verfälschen. Dialoge sind klarer verständlich, während das düstere Sounddesign noch bedrohlicher wirkt. Wer den nostalgischen Mono-Sound bevorzugt, bekommt auch diesen in einer sauberen und rauschfreien Qualität geboten.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial überzeugt mit neuen Interviews, Audiokommentaren und einer interessanten Retrospektive zur Entstehung des Films. Auch seltene Behind-the-Scenes-Aufnahmen lassen Fans tiefer in Cronenbergs frühes Schaffen eintauchen.
Fazit
Die 4K UHD von Die Brut ist ein Muss für Cronenberg-Fans und Liebhaber des Body-Horrors. Die Restaurierung bringt den Film in bestmöglicher Qualität auf den Bildschirm, ohne seinen ursprünglichen Charme zu verlieren. Wer diesen Klassiker neu entdecken oder in bestmöglicher Form genießen möchte, kommt an dieser Edition nicht vorbei.