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Viel Lärm um Nichts

Viel Lärm um Nichts
Originaltitel: Much Ado About Nothing
Großbritannien, USA 1993
Regie Kenneth Branagh
D.: Kenneth Branagh, Emma Thompson, Keanu Reeves, Kate Beckinsale, Denzel Washington, Michael Keaton
Laufzeit ca. 111 Min.
Bildformat 1,85:1 (1080p/24)
Tonformat DTS-HD MA 2.0
Sprachen Deutsch, Englisch
Untertitel Deutsch
LEONINE Studios Spielfilm

Kenneth Branaghs *Viel Lärm um Nichts* (1993) ist eine lebendige und äußerst unterhaltsame Adaption von William Shakespeares Komödie. Branagh führt nicht nur Regie, sondern spielt auch eine der Hauptrollen und fängt dabei den Humor und den Witz des Stücks gekonnt ein, während er seiner Verfilmung eine eigene cineastische Note verleiht. Die Handlung wird in die malerische Landschaft der Toskana verlegt, was mit ihren sonnenverwöhnten, idyllischen Schauplätzen die fröhliche und leichtfüßige Stimmung der Geschichte perfekt unterstreicht.
Viel Lärm um Nichts dreht sich um zwei parallele Liebesgeschichten: die hitzige, oft bissige Beziehung zwischen Benedikt (Kenneth Branagh) und Beatrice (Emma Thompson), und die romantischere, jedoch von Intrigen bedrohte Verbindung zwischen Claudio (Robert Sean Leonard) und Hero (Kate Beckinsale). Der Film bleibt Shakespeare treu, verwendet den Originaldialog, bringt aber durch sein Tempo und die lebhafte Inszenierung eine moderne Energie in die Handlung.

Branagh versteht es meisterhaft, den Rhythmus und die Komplexität von Shakespeares Text in einem Filmkontext zugänglich zu machen. Besonders durch seine kluge Regieführung und die elegante Balance zwischen der Komödie und den ernsteren Momenten. Die schnellen Wortgefechte und die emotionale Tiefe der Charaktere, vor allem bei Benedikt und Beatrice, werden durch Branaghs charismatisches Spiel und Thompsons scharfsinnige Performance hervorgehoben.

Branagh liefert eine brillante Darstellung des charmanten Zynikers Benedikt. Seine Shakespeare-Interpretationen sind oft von einer intensiven Emotionalität geprägt, und hier nutzt er sein Talent sowohl für Komödie als auch für Pathos. Branagh fängt Benedikts Wandel vom beziehungsscheuen Mann zum verliebten Romantiker mit großem Feingefühl ein. Sein Timing in den Wortgefechten mit Beatrice ist präzise und sorgt für einige der besten Momente des Films.

Emma Thompsons Beatrice ist eine der stärksten Figuren im Film. Mit Witz und Selbstbewusstsein bringt sie die Intelligenz und Unabhängigkeit der Figur zur Geltung. Thompson und Branagh haben eine wunderbare Chemie, was vor allem in ihren Schlagabtäuschen deutlich wird. Ihre Darstellung unterstreicht Beatrices Verletzlichkeit, besonders in den emotionaleren Szenen, ohne die scharfe Zunge zu verlieren, für die sie bekannt ist.

Robert Sean Leonard und Kate Beckinsale bieten eine sanfte und anmutige Darstellung des jungen Liebespaares, Claudio und Hero. Ihre Romanze ist das Gegenstück zur wilden Beziehung zwischen Benedikt und Beatrice, wobei Leonard Claudios Eifersucht und Verzweiflung über Heros vermeintlichen Verrat glaubhaft macht. Beckinsale, in einer ihrer ersten Filmrollen, bringt eine stille Würde in die Rolle von Hero und überzeugt besonders in den dramatischeren Momenten des Films.

Denzel Washington als Don Pedro bringt eine würdige, aber zugängliche Ausstrahlung in die Rolle des edlen Vermittlers. Seine Präsenz und sein Charisma tragen maßgeblich zur Dynamik der Gruppe bei, und seine Interpretationen von Shakespeares Dialogen sind klar und kraftvoll. Er zeigt, dass Shakespeare-Performances nicht nur klassischen britischen Darstellern vorbehalten sind.

Keanu Reeves als Don John, der Antagonist der Geschichte, wird oft kritisiert, da seine Darstellung im Vergleich zu den anderen Darstellern etwas flach wirkt. Während er die dunkle Seite des intriganten Bösewichts vermittelt, fehlt ihm manchmal die notwendige Schärfe und Tiefe, die diese Rolle fordert. Dennoch trägt er zur Handlung bei und sorgt für einige spannende Momente.

Branaghs Regie bringt eine wunderschöne visuelle Darstellung der Komödie auf die Leinwand. Die natürliche Umgebung Italiens, das warme Licht und die verspielte Kameraführung tragen zur Leichtigkeit und Fröhlichkeit des Films bei. Besonders die Eröffnungsszene, in der die Charaktere zu Pferd durch die Felder reiten, schafft eine Atmosphäre der Freiheit und Romantik. Der Film profitiert von einem schwungvollen Soundtrack, der die freudige Stimmung verstärkt, und der schnellen Schnitttechnik, die das flotte Tempo der Dialoge unterstützt.

Kenneth Branaghs Viel Lärm um Nichts ist eine der besten Shakespeare-Verfilmungen seiner Zeit, die sowohl für Puristen als auch für ein modernes Publikum zugänglich ist. Die starke Besetzung, die lebendige Regie und die liebevolle Annäherung an Shakespeares Text machen den Film zu einem zeitlosen Klassiker. Besonders Branagh und Thompson glänzen in ihren Rollen und liefern eine Performance ab, die in Erinnerung bleibt.

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